Joshua, als Vertreter des Kreises Lüdenscheid durftest du in diesem Jahr am Jungschiedsrichter-Förderlehrgang in Kaiserau teilnehmen. Was war dein erster Eindruck, als du angekommen bist?
Joshua: „Ich war natürlich gespannt und etwas aufgeregt. Nach dem Einchecken und dem Kennenlernen meines Zimmernachbarn haben wir uns alle im Auditorium getroffen. Dort habe ich die anderen Jungschiedsrichter aus verschiedenen Kreisen sowie unsere Lehrwarte Jan, Mario und Swen kennengelernt. Die Atmosphäre war direkt freundlich und professionell. Es war motivierend, mit so vielen engagierten Leuten an einem Ort zu sein.“
Was waren die ersten Herausforderungen, die du meistern musstest?
Joshua: „Schon am ersten Tag mussten wir direkt einen Regeltest mit 30 Fragen schreiben. Ich fand es gut, dass wir so früh gefordert wurden. Danach ging es auf die Laufbahn, um unser Fitnesslevel zu prüfen. Auch das war spannend, weil der Fitnesstest eine gute Basis für unsere Arbeit als Schiedsrichter ist. Nach diesen Prüfungen gab es dann eine Einführung ins Lehrgangsprogramm, und wir haben uns auf die weiteren Themen vorbereitet.“
Klingt nach einem anspruchsvollen Start! Welche Themen habt ihr in den folgenden Tagen vertieft?
Joshua: „Am Dienstag hatten wir dann eine intensivere Schulung zu Regelkenntnissen und Spielinterpretationen. Es ging zum Beispiel um den Ort des Kontakts, also ob ein Foul innerhalb oder außerhalb des Strafraums stattfindet, und um spezielle Spielsituationen wie das zweimalige Spielen des Balls. Nach der Theorie sind wir auf den Platz gegangen, um praktisch zu üben. Dabei standen Themen wie Stellungsspiel und das sogenannte DOGSO (das Vereiteln einer klaren Torchance) im Fokus.“
Gibt es einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Joshua: „Ja, absolut. Am Dienstag durften wir Florian Exner, einen Profi-Schiedsrichter, kennenlernen. Er hat uns Einblicke in die Kommunikation auf Profi-Niveau gegeben und erklärt, wie die Zusammenarbeit im Schiedsrichterteam abläuft. Es war beeindruckend, seine Erfahrungen zu hören und zu sehen, wie wichtig klare und ruhige Kommunikation ist. Das hat mir gezeigt, wie viel mehr hinter dem Beruf des Schiedsrichters steckt.“
Mittwochs stand der sogenannte Konfitest an – eine Herausforderung für dich?
Joshua: „Definitiv! Der Test bestand aus 15 Regelfragen und dann 15 Videoszenen, die wir analysieren mussten. Da ich so einen Konfitest vorher noch nie gemacht hatte, war es für mich eine neue und spannende Aufgabe. Man muss dabei schnell entscheiden und auf viele Details achten, was die Analyse anspruchsvoll, aber auch sehr interessant macht.“
Und wie lief die Vorbereitung auf den Prüfungstag?
Joshua: „Der Mittwoch endete für uns mit den Vorbereitungen für Donnerstag. Neben einem weiteren Regeltest und einem Fitnesstest mussten wir eine Präsentation zum Thema ‚Disziplinarkontrolle‘ vorbereiten. Es war gut, dass wir uns in der Gruppe austauschen konnten und gemeinsam an der Präsentation gearbeitet haben. Abends sind wir dann gemeinsam laufen gegangen und haben den Tag in einer Kneipe mit Cola und einem Kneipenquiz ausklingen lassen.“
Wie lief der Prüfungstag ab, und was war für dich das Wichtigste daran?
Joshua: „Am Donnerstag ging es dann richtig zur Sache. Am Morgen haben wir einen Regeltest auf Bezirksliga-Niveau mit 30 Fragen geschrieben. Am Nachmittag war wieder der Fitnesstest auf der Laufbahn dran, den alle bestanden haben. Danach haben wir gegenseitig unsere Präsentationen vorgestellt. Ich war für das Thema Disziplinarkontrolle eingeteilt, während andere Themen wie der Schiedsrichter-Ball oder das Verhalten der Teamoffiziellen besprochen wurden. Die Prüfungen waren intensiv, aber es hat mich gefreut zu sehen, wie gut vorbereitet wir waren. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Kegelabend – das hat wirklich Spaß gemacht und den Teamgeist gestärkt. Zudem habe ich mit dem Lehrwart Mario Schleicher den Abend gewonnen.“
Was konntest du aus dem Lehrgang insgesamt für deine Tätigkeit als Schiedsrichter mitnehmen?
Joshua: „Ich habe nicht nur viele theoretische Kenntnisse und praktische Tipps bekommen, sondern auch gelernt, wie wichtig eine gute Vorbereitung und eine klare Kommunikation im Schiedsrichterteam sind. Der Austausch mit den anderen Teilnehmern war ebenfalls sehr wertvoll. Außerdem hat mich der Lehrgang motiviert, weiterhin an meiner Fitness und meinen Regelnkenntnissen zu arbeiten. Die Woche in Kaiserau war definitiv ein großer Schritt in meiner Entwicklung als Schiedsrichter.“
Joshua, vielen Dank für das Gespräch und gut Pfiff weiterhin!