Ganz egal, ob Gewitter, hohe Temperaturen im Sommer oder Eiseskälte im Winter: Extreme Witterungsbedingungen können für Fußballerinnen und Fußballer schnell bedrohlich werden – gerade für die Jüngsten. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hat deshalb wichtige Hinweise und hilfreiche Tipps für seine Vereine zusammengestellt. Zudem stellen auch nicht verankerte Fußballtore ein großes Unfallrisiko dar, das aber leicht minimiert werden kann. Auch das Thema Kopfverletzungen ist nicht erst sein jüngst veröffentlichten Studien zum Kopfballspiel ernst zu nehmen. Im Download-Bereich steht die Info-Broschüre Fußball, die im Rahmen des Projekts "Vereinssport in der Kommune – Mit Sicherheit verletzungsfrei" erstellt wurde, zur Verfügung.
Kippsicherung: Tore unbedingt gegen Umfallen verankern
Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) warnt an dieser Stelle eindringlich vor den Gefahren umkippender Fußballtore. Insbesondere im Juniorenbereich bei Trainingseinheiten und Spielen auf Kleinspielfeldern und dementsprechend kleineren Toren besteht ein erhöhtes Unfallrisiko, wenn Tore nicht sicher verankert sind.Die Gemeinde-Unfall-Verbände (GUV) schreiben bei versetzbaren Toren Verankerungen vor. Zudem regelt die Vorschrift DIN EN 748 die Sicherheitsstandards.
Die Sportgerätehersteller und Händler empfehlen, bei der Verankerung der Tore Bodenhülsen mit entsprechendem Adapter oder flexibel einsetzbare Einzelgewichte, Gewichtsrollen, Erd- oder Spannanker. Dabei gibt es Antikippvorrichtungen in verschiedenen Gewichtsklassen.
Achtung: Die beweglichen Tore sind nicht nur im Spielbetrieb gegen Umfallen zu sichern, sondern auch dann, wenn sie abseits des Platzes stehen. Außerdem ist vorgeschrieben, dass versetzbare Tore mit einem entsprechenden Warnaufkleber versehen werden, der auf die Gefahr des Kippens und auf das Verbot des Kletterns hinweist.
Bei Mini-Toren (z. B. Pop-up-Tore) ist grundsätzlich keine gesonderte Kippsicherung notwendig.
Gewitter: Bei Blitz und Donner sofort Fußball-Stopp!
Es liegt in der Verantwortung der Trainer*innen, ihre Spieler*innen nie Gefahrensituationen auszusetzen. Ein solches Gefahrenpotenzial zieht definitiv wortwörtlich mit dunklen Wolken heran, wenn ein Gewitter naht: Hier kann sekündlich eine lebensgefährliche Situation entstehen! Besonders gefährdet sind Spieler*innen und Zuschauer*innen, die sich in der Nähe von Metallgittern oder -zäunen aufhalten. Aber auch ein feuchter Rasen kann die Elektrizität stärker leiten.Es gilt die 30-30-Regel: Wenn zwischen sichtbarem Blitz und dem darauffolgenden Donner weniger als 30 Sekunden vergehen, müssen das Training beziehungsweise das Spiel umgehend abgebrochen und alle Beteiligten in Sicherheit gebracht werden:
- Den besten Schutz bieten Gebäude mit Blitzschutzanlagen oder geschlossene Fahrzeuge.
- Einen relativen Schutz bieten Gebäude ohne Blitzschutzanlage oder überdachte Tribünen.
- Vermeiden Sie die Nähe zu Bäumen, Zelten, Flutlichtmasten und die Berührung von Metallgegenständen.
- Sofern keine Schutzbereiche vorhanden sind: Gehen Sie in Hockstellung und halten Sie die Beine dabei eng geschlossen.
- Erst 30 Minuten nach dem letzten Blitz oder dem letzten Donner kann Entwarnung gegeben werden.
- Merkblatt Fußball bei Gewitter (PDF-Download)
Fußball bei Hitze: Trinken, trinken, trinken
Was macht man, wenn ein Fußballspiel ansteht und das Thermometer an die 35-Grad-Marke klettert oder sogar darüber hinaus? Prof. Dr. Tim Meyer, Sportmediziner der deutschen Nationalmannschaft, verrät, auf welche Dinge Profis, Amateur*innen und Nachwuchsspieler*innen, achten sollten.„Das A und O ist die Flüssigkeitszufuhr, also trinken, trinken, trinken“, so Meyer. Wobei es nicht entscheidend ist, was man trinkt, sondern wie viel man trinkt: „Normales Leitungswasser ist vollkommen okay. Gut sind auch Saftschorlen oder Tee.“
Tee? Ja, richtig gelesen. In warmen Ländern wird oft Tee getrunken, obwohl den Menschen eh schon warm ist. Der Grund ist folgender: Für die Magenverträglichkeit ist es besser, wenn die Getränke der Körpertemperatur angepasst sind. Kalte Getränke hingegen haben den Vorteil, dass sie dem Körper mehr Wärme entziehen, weil die Temperaturunterschiede zwischen Getränk und Körper weiter auseinander liegen. Dadurch entsteht das erfrischende Gefühl beim Trinken kalter Flüssigkeiten im Sommer. Tim Meyer ist der Meinung, dass beim Sport „warme Getränke genauso gut sind wie kalte“.
Wenn es heiß ist, schwitzt man. Wenn es heiß ist und man Sport macht, schwitzt man noch mehr. Und wenn man schwitzt, verliert man Flüssigkeit. Das passiert aus dem Grund, weil der Körper dadurch versucht, die normale Körpertemperatur trotz der Hitze und Anstrengung beizubehalten. Der Schweiß auf der Haut verdunstet, dadurch entsteht die sogenannte Verdunstungskälte, die den Körper kühlt."Normales Leitungswasser ist vollkommen okay. Gut sind auch Saftschorlen oder Tee"
Prof. Dr. Tim Meyer
Beim Schwitzen verliert der Körper also Flüssigkeit, und die muss nachgefüllt werden. Da kommen die Sportlerinnen und Sportler ins Spiel: trinken, trinken, trinken, wie Tim Meyer sagt. Wer zu wenig trinkt, kann ernsthafte Probleme bekommen. Das reicht von Schwindel über einen Sonnenstich bis hin zum Hitzschlag. Damit man aber erst gar nicht so sehr ins Schwitzen kommt, hat Meyer einige Tipps, die nicht nur beim Fußballspielen beachtet werden sollten:
„Wassereimer neben dem Feld – auch diese kurze Erfrischung hat einen Effekt. Das Wasser verdunstet und produziert, ähnlich wie unser Schweiß, Verdunstungskälte auf unserer Haut“. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Kühlungsmöglichkeiten für die Halbzeit: Eiswickel, feuchte Handtücher, kühle Bäder.
Torhüter*innen haben bei den hohen Temperaturen Glück. Sie dürfen zusätzlich eine Mütze tragen, die vor den Sonnenstrahlen schützt. Es geht nämlich nicht nur um die Temperatur, sondern auch um die Hitzestrahlung der Sonne. „Man kann das beispielsweise merken, wenn an sehr heißen Tagen die Sonne untergegangen ist oder man sich von der Sonne in den Schatten begibt. Da ändert sich ja nicht die Lufttemperatur abrupt, aber die Sonnenstrahlung fällt weg“, erklärt Meyer.
Das Eincremen sollte ebenfalls nicht vergessen werden. „Menschen, die nicht entsprechend vorgebräunt sind, müssen sich schützen.“ Sonst besteht die Gefahr eines unangenehmen Sonnenbrandes. Das hat zwar nichts mit der Flüssigkeit im Körper zu tun, ist aber trotzdem wichtig.
Weiterführende Links:
- "Fußball bei Hitze: Die Empfehlungen der Kommission Sportmedizin" (DFB.de)
- "Trinkpausen – Nicht nur für Kinder" (FUSSBALL.DE)
- "Hitzschlag auf dem Platz – Jede Sekunde zählt" (FUSSBALL.DE)
- Servicetext: Erste Hilfe-Maßnahmen bei Hitzekrankheiten (FUSSBALL.DE)
Kälte: Verletzungsfrei durch die kalte Jahreszeit
Gerade, wenn derzeit in den Abendstunden die Trainingseinheiten auf dem Plan stehen, ist es draußen schon wirklich empfindlich kalt. Jetzt ist die Zeit von Krankheiten. Und nicht nur das: Der Körper ist im Sport deutlich verletzungsanfälliger. Es gilt, alle Voraussetzungen dafür zu treffen, gesund durch den Winter zu kommen.
Die richtige Kleidung, ein intensives Aufwärmen aber auch eine langfristige Verletzungsprophylaxe und verschiedene Maßnahmen nach dem Sport sorgen dafür, dass die Witterung den Sportlern nichts anhaben kann. Und wenn es doch mal zu einer Verletzung gekommen ist, gibt es die geeigneten Infos für schnelle Hilfe."Mir ist nicht kalt, ich schwitze!" hören Trainer*innen von vielen Spieler*innen immer wieder, wenn diese bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mal wieder mit kurzer Hose trainieren. Zwar sollte bei kaltem Wetter lange Standzeiten der Spieler*innen im Training vermieden werden, aber ganz lässt sich das Stehen nicht verhindern. Zum Training gehören schließlich auch Coaching und Korrektur. Geeignete Kleidung ist Trumpf. Bei Temperaturen unter 10 Grad sind lange Hose und langes Oberteil angesagt. Wird es noch kälter, bietet der zuletzt stark gewachsene Markt zahlreiche Funktionsshirts und -shorts an, die durchaus hilfreich sind. Außerdem gehören auch Mütze und Handschuhe zur Ausrüstung bei Kälte.
Im Spiel ist das Tragen langer Kleidung zwar an bestimmte Regeln gebunden. Was jedoch nur Wenige wissen: Im Zweifel toppt die Fürsorgepflicht der Schiedsrichter*innen alle Farbregeln für Funktionskleidung. Also die Schiris ruhig darauf ansprechen, wenn dieser das Tragen langer Kleidung verwehren sollte.
Neben den Möglichkeiten, die Ausrüstungsgegenstände bieten, ist natürlich der eigene Körper die Grundvoraussetzung dafür, dass verletzungsfreies Sporttreiben auch bei Kälte möglich ist. Hier kann man natürlich nicht von einem Tag auf den anderen tätig werden. Vielmehr bedarf es einer langfristigen Vorbereitung. Nachstehend stellen wir geeignete Kräftigungs- und Dehnprogramme vor:
- Vernachlässigte Muskelgruppen kräftigen und die Beweglichkeit erhalten!
- Individuelle Fitness: Die Beweglichkeit erhalten
- Verletzungsprophylaxe beim 1. FC Köln: Rollen – Dehnen – Bewegen
- Hausaufgabe: Mit 'Core-Training' das Kraftniveau erhalten!
Um zu verstehen, warum die vorgenannten Details vor allem bei Kälte Verletzungen vorbeugen, muss man sich zunächst einmal mit dem Entstehen z. B. von Muskelverletzungen auseinandersetzen.
Ist es im Training oder Spiel doch einmal passiert, und ein Spieler hat sich verletzt, so gilt es, schnell die richtigen Maßnahmen in die Wege zu leiten.
Sind Training und Spiel verletzungsfrei verlaufen, so müssen die Spieler*innen weiterhin achtsam sein und schon die nächste verletzungsfreie Einheit vorbereiten. Eine schnell eingeleitete Regeneration z. B. durch sofortiges warmes Duschen gefolgt von Haarefönen und Anlegen warmer Kleidung inklusive Mütze und Handschuhe sorgt dafür, dass der Körper nach der Belastung vor Krankheitserregern geschützt wird. Denn oftmals ist es bis zur nächsten sportlichen Betätigung bei kalten Temperaturen nicht mehr lang.